Smail Balic

Smail Balic

Geboren 1920 in Mostar, gestorben im März 2002 in Zwerndorf in der Nähe von Wien.

Studierte Islamische Theologie in Sarajewo, seine Dissertation mit dem Thema „Geistige Triebkräfte im bosnisch-herzegowinischen Islam“ verteidigte er 1945 in Wien. Er unterrichtete Orientalistik in Wien nach 1945 und in der Zeit von 1962-1963 war er Dozent für die deutsche Sprache an einer Privathochschule in Kuwait. Von 1963 bis 1984 war er in der Österreichischen Nationalbibliothek als wissenschaftlicher Bibliothekar und Leiter für orientalische Sprachen sowie arabische Handschriften tätig. Dr. Balić war auch ein wissentschaftlicher Mitarbeiter des Königlichen Instituts für islamisches Denken in Jordanien.

Als prominenter Islamwissenschaftler setzte er sich für eine integrativ-kulturelle Wahrnehmung des Islams, seine Segregation von Politik, aber seine Kritik richtete sich besonders gegen die politische Instrumentalisierung des Islams. In den letzten Jahren widmete er viele Studien und Vorträge dem Ziel der Rückkehr des Islams so wie er in früheren Zeiten in Bosnien und Herzegowina war. Dr. Smail Balić wurde für sein Werk mit dem Orden für Wissenschaft und Kunst der 1. Klasse in 1995 in Österreich ausgezeichnet. Als Mitglied der Gesellschaft der bosnischen Akademiker in Österreich, mit Veröffentlichung seines letzten Buches „Der vergessene Islam“, hinterließ er eine unauslöschliche Spur in der bosnischen und bosniakischen Kultur. Der Akademiker Vladimir Premec beendete die Buchpromotion „Der vergessene Islam“ in Sarajewo mit inspirierten Worten: „Unsterblichen Göttern sei Dank weil Bosnien so einen Herzegowiner hat“.

Die bekanntesten Werke von Dr. Smail Balić:

  • Der Islam im mittelalterlichen Ungarn, 1965
  • Die Kultur der Bosniaker, 1973, Wien
  • Das unbekannte Bosnien, 1992, Köln
  • Der Islam – in Übereinstimmung mit Europa?, 1994, Wien
  • Der vergessene Islam, 2000, Gesellschaft der bosnischen Akademiker in Österreich
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