MONTE MELETTA

MONTE MELETTA

Im Juni 1916 erstürmte das Zweite bosnisch-herzegowinische Regiment der alten österreichisch-ungarischen Armee an der Alpenfront gegen Italien den vom Gegner stark befestigten Monte Meletta. Die Operation am Monte Meletta dauerte sieben Tage und forderte einen sehr hohen Preis, denn es gab erschreckend große Verluste auf beiden Seiten. Wie so oft bewiesen die Bosnier auch diesmal ihre Tapferkeit, militärische Disziplin und Treue.

Die Bosnier, oder damals Bosniaken aller drei Glaubensgemeinschaften, aus dem heldenhaften Zweiten bosnisch-herzegowinischen Regiment vollbrachten eine Heldentat, indem sie die italienische Armada besiegten und den uneinnehmbaren Berg Meletta eroberten. Die Legende über das bosnisch-herzegowinische Infanterieregiment Nr. 2 – Elitetruppe der österreichischen Armee – lebt auch heute weiter; eine Legende über jene, für die Niederlage ein Fremdwort war, vom Isonzo bis zum Dnjestr. Ein Teil dieser Geschichte ist auch der Ruf „Die Bosniaken kommen!“, was auch heute beim österreichischen Bundesheer ein Synonym für Tapferkeit ist.

Dieses Ereignis wurde, wegen seiner Bedeutung für die Geschichte des meist ausgezeichneten Regiments der k.u.k. Armee, jedes Jahr in Graz gefeiert. In dieser Stadt befand sich auch die Kaserne des Regiments, und außerdem stammten die meisten Offiziere des Regiments aus dieser Stadt. Die Angehörigen des heldenhaften bosnisch-herzegowinischen Regiments stammten aus dem Gebiet von Banja Luka.

Nach dem Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie im Oktober 1918 wurde der Jahrestag des Kampfes um Monte Meletta alljährlich in Graz begangen. Diese Feier wurde nur 1938-45 unterbrochen, da die Nazifaschisten diese Kameradschaft, deren Aufgabe es war, die tapferen Taten der alten Bosniaken nicht in Vergessenheit fallen zu lassen, verboten hatten. Gleich nach der Befreiung Österreichs 1945 fanden sich die noch lebenden Angehörigen des bosnisch-herzegowinischen 2. Regiments zusammen, um diese Feier wieder zu begehen.

Im Laufe der Jahre wurde die Meletta-Feier, weit über den historischen Anlass hinaus, ein Bekenntnis zur Völkerverständigung. Die Veranstaltung wurde daher von immer mehr Österreicher und Bosniern aus aller Welt besucht

Seit längerer Zeit nehmen an der Veranstaltung auch Italiener teil, die mit ihrer Anwesenheit dem tapferen Kampf der Bosniaken und allen anderen gefallenen Kämpfern von 1916 die Ehre erweisen. Das ist unter anderem auch ein Beweis der Sympathie vieler Völker gegenüber den Bosniern und ein Ausdruck des Wunsches nach friedlichem Zusammenleben. Erhalten wir auch in Zukunft diese Tradition, die großen Momente unserer Geschichte, und erweisen wir allen gefallenen Helden des tapferen bosnischen Volkes die gebührende Achtung!


Hauptmann, Sigmund Gandini 1931.:

„Mi austrijanci imamo dobrog osnova da se trajno i sa zahvalnošću sjećamo sinova Bosne i Hercegovine“

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