Bosnier sind anders

Bosnier sind anders

Visoko:

Damjan Tomašević, ein bosnischer Orthodoxe, hat sein Stück Land in der Ortschaft Goduša bei Visoko, noch vor dem Krieg, der Islamischen Glaubensgemeinschaft für einen Moscheebau geschenkt.

Seine Enkelin Dragana Tomašević die durch diese Geste inspiriert wurde, widmete ihrem Großvater das Buch
“Bajram ide“ („Bajram kommt“) welches im Jahre 2014 in Sarajevo veröffentlicht wurde.

 

 

 

 

 

Donji Vakuf:

Vor der Aggression an Bosnien, in Donji Vakuf, gab es vier Moscheen, sowie jeweils eine orthodoxe und katholische Kirche. Während des Krieges, unter der Anordnung von Serbien, wurden alle Moscheen zerstört und aus den Friedhöfen wurden einfache Wiesen gemacht.
Die zentrale Moschee in Donji Vakuf vor dem Krieg und der Platz wo die Moschee  war ( Bild aus1994):

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Die Bosniaken hatten nach dem Krieg alle Moscheen neu errichtet, Kirchen wurden nicht beschädigt. Nicht nur dass die Kirchen verschont geblieben sind, sie wurden auch renoviert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cazin:

Aus der Ortschaft Osredak neben Cazin, haben alle orthodoxen Bosnier den Ort verlassen. Sie haben ihre Kirche in einem sehr schlechten Zustand hinterlassen.
Viele Portale haben diese Meldung schon verbreitet: eine muslimische Familie renoviert die orthodoxe Kirche:

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Die Idee von Mesud Keranović, die orthodoxe Kirche zu renovieren, wurde von seinen damaligen orthodoxen Nachbarn positiv empfunden. Sie leben jetzt in vielen verschiedenen Ländern der Welt und unterstützen das Projekt finanziell. Jedes Mal, wenn die damaligen Nachbarn das Dorf besuchen kommen, werden sie herzlichst empfangen.  „Ich wünsche mir, dass alle in ihre eigenen Häuser zurückkommen und weiter leben wie vorher, da das Übel niemandem etwas Gutes gebracht hat“, sagte Mesud.

Prof. Otto Kronsteiner hat das bosnische „anders“ erkannt:

„Im Übrigen ist es den heutigen mohammedanischen Bosniern völlig egal, ob ihre Vorfahren vor 500 Jahren Serben oder Kroaten waren. Durch ihre Lage an der tektonischen Bruchstelle zwischen West- und Ostrom sind die Bosnier, beides kennend, weise geworden und haben sich für anderes interessiert. Sie sind die besseren Europäer!
Nach all diesen Erfahrungen gibt es für die Bosnier, um wieder in Frieden leben zu können, einen Ausweg, – und der ist terminologischer Art: man bezeichne sich (wie früher) als Bosnier und seine Sprache, wie immer sie linguistisch beurteilt wird,  einfach als bosnisch.
Diese Möglichkeit sollte allen offenstehen und von allen angenommen werden: von Mohammedanern, wie von den aus der Ferne aufgehetzten und genötigten “serbischen” und “kroatischen” Bosniern.“

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